Grundsätzlich basieren meine Daten alle auf Einträgen in Kirchenbüchern, Standesamts-unterlagen und sonstigen Archiven. Diese Quellen direkt "anzuzapfen" erfordert intensive Korrespondenz und eifrige Reisetätigkeit, wenn sie sich nicht gerade am eigenen Wohnort befinden.

 

Glücklicherweise wird dem Forscher die Arbeit heute dadurch erleichtert, dass mehr und mehr Informationen durch die Archive digital im Internet gespeichert werden, teils nur transkribiert, mehr und mehr aber auch in Form durchsuchbarer Originaldokumente. Außerdem finden sich überall auf der Welt Freiwillige, die weitere Quellendaten erfassen und auf diversen Plattformen im Internet publizieren.

 

Dieses umfangreiche digitale Quellenmaterial habe ich ausgiebig genutzt; ebenso habe ich aber auch intensive Kleinarbeit betrieben und als "Reisender" und "Korrespondent" in Sachen Familienforschung meine Informationen bei Archiven und Einzelpersonen zusammengesucht, und oft war meine eigene Internetpräsenz für einen anderen Forscher Auslöser dafür, mir Ergänzendes zu meinen Daten mitzuteilen.

 

Die wichtigsten Quellen, aus denen ich am erfolgreichsten habe schöpfen können, seien im folgenden dargestellt. Als "Aufhänger" der einzelnen Vorstellungen benutze ich Logos der beschriebenen Seiten - ein Klick darauf führt direkt zu ihnen.

Diese Plattform lebt von dem freiwilligen und selbstlosen Engagement einer großen Forscher-gemeinde und bietet im Gegensatz zu vielen anderen Datenlieferanten eine sehr große Anzahl kostenloser Informationsquellen. Ich habe davon vor allem die Online-Ortsfamilienbücher für Bremen und Umgebung nutzen können, ferner die Sammlung von Grabsteinfotos, ebenfalls mit dem Schwerpunkt Bremen. Eine interessante Sekundärquelle auf dieser Plattform ist auch die größte deutschsprachige GEDCOM-Datenbank "GEDBAS". Über die diversen Mailinglisten mit sachlichen und regionalen Schwerpunkten habe ich durch Informationsaustausch mit andern Forschern viele Details erfahren. Die genealogischen Vereinigungen, die über diese Plattform erreichbar sind, boten mir weitere Informationen auf ihren eigenen Seiten, so z.B. die "Maus" in Bremen.

Die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" (vulgo "Mormonen") betreibt Ahnenforschung aus religiösen Gründen und verfügt über ein riesiges Mikrofilm-Archiv mit Daten von Kirchenbüchern und anderen Quellen. Außerdem betreibt sie eine Internetseite, auf der eine große Anzahl von Datenbanken durchsucht werden kann. Wenn Amerikaner nach Vorfahren forschen, bedeutet das wegen der Geschichte der heutigen amerikanischen Bevölkerung zwangsweise eine mehr oder weniger weltumspanndende Forschung. Folglich finden sich hier nicht nur Daten aus amerikanischen, sondern auch europäischen Quellen. Auch dieses Angebot ist  kostenlos; jedoch sind neuerdings auch Daten kommerzieller Anbieter mit den Datenbanken der Kirche verknüpft. Für mich waren vor allem die US-Volkszählungsdaten und die Zivilstandsregister diverser US-Staaten nützlich, außerdem der Social Security Death Index der amerikanischen Sozialversicherung. Aus dem Filmarchiv habe ich Filme von den Bremer Zivilstandsregistern (1811-1875) und einigen Bremer Kirchengemeinden ausgeliehen, die ich in der Forschungsstelle der Kirche in Düsseldorf auswerten konnte.

Hier handelt es sich um einen kommerziellen Anbieter mit riesigem Angebot, bei dem allerdings einige Datenbanken gratis zur Verfügung stehen, hierunter seit kurzem die US-Volkszählung von 1940 (meiner Meinung nach die beste und benutzerfreundlichste Darstellung; die Daten werden u.a. auch von familysearch.org und myheritage.com angeboten, ebenfalls gratis).

ancestry.com ist stark amerika-lastig, zeigt aber auch viele Daten aus der übrigen Welt. Die zweite Adresse ancestry.de führt als erstes diverse deutsche Quellen auf. Bei ancestry.com waren für mich die Volkszählungsdaten verschiedener Jahre interessant, außerdem Zeitungsartikel.

In den hier gratis angebotenen norwegischen Datenbanken, früher www-mäßig an die Universität Bergen angeschlossen, habe ich einen jungen Ordemann gefunden, der kurz nach der Konfirmation von Deutschland aus nach Bergen auswanderte und der Stammvater der Norweger Ordemanns wurde.

Castlegarden.org ist eine kostenlose Datenbank zum Thema Einwanderung in die U.S.A. via New York. Sie enthält Daten aus der Zeit von 1820 bis 1913.

 

Dieses ist eine weitere, ebenfalls kostenlose, Datenbank zum Thema U.S.A.-Einwanderung, die mir viele Informationen über in die U.S.A. ausgewanderte Ordemanns geliefert hat. Sie deckt den Zeitraum vom Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts ab.

Eine kostenfreie Grabsteindatenbank. Offenbar gibt es in den U.S.A. nicht so starke Liegezeitbeschränkungen wie in Deutschland (es ist ja auch mehr Platz im Land); daher finden sich auf dieser Datenbank, die nach Namen wie nach Friedhöfen durchsucht werden kann, auch viele recht alte Grabsteine. Der Informationsgehalt ist unterschiedlich, abhängig vom Inhalt der Grabsteininschrift; manchmal liefert die Recherche nur ein Bild vom Friedhofsportal oder einem Denkmal auf dem Friedhof.

Ebenfalls eine kostenfreie Grabsteindatenbank Hier gilt das auch schon für findagrave.com Gesagte. Manche Grabsteine bieten viel an Lebensdaten, manche weniger. Und manchmal gibt's nur ein Friedhofsfoto.